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Pflanzendrinks: Genuss aus Bohne, Nuss & Korn

Vegane Milchalternativen aus Hafer, Soja & Co. sind angesagt. Was steckt drin? Welcher ist der beliebteste? Und welcher steht erst seit Kurzem im Regal?

Haferdrink

Haferdrink hat sich innerhalb weniger Jahre auf Platz 1 des Pflanzenmilchangebots katapultiert. Sein mild-süßlicher Geschmack überzeugt. Der Weg zum Drink? Hafer wird zerkleinert, in Wasser eingeweicht, erhitzt und mit dem Enzym Amylase so abgebaut, dass nur noch Zentrifugieren und Abfiltern notwendig sind. Mit einem Schuss Pflanzenöl – meist aus Sonnenblume – und etwas Salz mixen Bio-Hersteller einen vollmundigen Milchersatz. Der Bio-Hafer vieler Drinks kommt aus regionalem Anbau.

Es gibt haltbare Haferdrinks und frische in der Kühlung – außerdem glutenfreie, zuckerfreie, mit kalziumreicher Rotalge gemixte oder schaumfreudige Barista-Varianten.

Mehr zum Thema Hafer lest ihr hier:

Sojadrink

Sojadrink war einer der ersten erfolgreichen Pflanzendrinks und rangiert in der Beliebtheit aktuell auf Platz 2. Für Sportler:innen und Veganer:innen ist er besonders interessant, denn er enthält 3 bis 4 g Eiweiß pro 100 ml und viele essenzielle Aminosäuren. Zusätzlich punktet er mit guten Fettsäuren und wenig Zucker. Herstellung: Die Bio-Bohnen werden püriert, in Wasser eingeweicht, gekocht und die Flüssigkeit abgefiltert.

Soja enthält Phytoöstrogene. Ob sie gut oder schlecht sind, wird seit Jahren diskutiert. Derzeitiger Stand: Studien zeigen keine bedenklichen Auswirkungen, sondern eher schützende gegen verschiedene Krebserkrankungen.

Hier erfahrt ihr, warum Sojadrinks bio sein sollten?

Reisdrink

Wasser, Bio-Reis, Bio-Sonnenblumenöl und etwas Salz: Die Zutaten für die meisten eiweißarmen Bio-Reisdrinks sind übersichtlich. Reisdrinks sind allergenfrei, ohne Gluten und wie alle Pflanzendrinks laktosefrei. Noch mehr Positives? Der Zuckergehalt von Bio-Reisdrink von etwa 5 bis 7 g pro 100 ml ergibt sich allein beim Abbau von Reisstärke. Zucker als Zutat? Keinesfalls. Bio-Plus: Der Reis hat hier europäische Wurzeln – das spart aufwendige, weite Transporte.

Weil Reisdrink pur eine süßliche Note hat, aber sonst geschmacksneutral ist, lässt er sich prima zum Kochen und Backen verwenden. Auch Mixturen gibt es, zum Beispiel mit Soja, Kokos oder Kakao.

Mandeldrink

Mandeltrunk hat in südlichen Ländern wie Spanien Tradition. Inzwischen ist sein feines Aroma aus in Wasser eingeweichten, zerkleinerten Mandeln weltweit beliebt. Zucker und Fette sind im puren Drink nur in geringen Mengen enthalten, ebenso Eiweiß. Bio-Varianten wird kein Calciumphosphat zugesetzt. Das ist gut bei empfindlichem Darm oder überlasteten Nieren. Zum Stabilisieren und Emulgieren nutzen Bios Gellan und Sonnenblumen-Lecithin.

Mandeldrink sollte man bewusst genießen: Denn der Anbau von Mandeln verbraucht viel Wasser. Bio-Hersteller in Europa setzen auf spanische oder italienische Mandeln ohne Pestizidbehandlung.

Kokosdrink

Fruchtfleisch der Kokosnuss wird püriert, mit wenig Wasser gemischt und das Filtrat abgepresst. Das ergibt sogenannte dickflüssige, recht fetthaltige Kokosmilch. Diese wiederum verdünnen Hersteller mit Wasser und erhalten so Kokosdrink mit geringerem Fettgehalt von etwa 2 bis 3 Prozent. Verdickungsmittel oder Emulgatoren, bei Bio-Produkten zum Beispiel Guarkernmehl oder Tapiokastärke, sind notwendig, damit sich die wässrige und fetthaltige Phase des Trunks nicht entmischen.

Kokosdrink verleiht Speisen und Getränken einen Hauch Exotik. Für mehr Geschmack sind in Bio-Produkten natürliches Kokosaroma und Süße wie Agavendicksaft erlaubt.

Woher kommt die Kokosnuss? Wir verraten es!

Hanfdrink

Hanfdrink ist ein Youngster unter den Pflanzenmilchen. Für den Drink wird spezieller Nutzhanf verarbeitet. Der unterliegt Vorgaben und Kontrollen und darf kein oder nur Spuren von Tetrahydrocanabinol (THC) enthalten. Hanfsamen wird sehr fein vermahlen, mit Wasser vermengt, die Flüssigkeit abgefiltert, teils mit ein wenig Hanföl angereichert und mit etwas Sonnenblumenlecithin und Tapiokastärke emulgiert und stabilisiert. Eine Prise Salz und Agavendicksaft runden das von Natur aus zuckerfreie Getränk geschmacklich ab.

Hanfdrink enthält hochwertiges Fett. Seine Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren unterstützen den Stoffwechsel und das Immunsystem.

Nussdrink

Nussdrinks bringen ganz eigene Noten mit, besonders wenn die Nüsse wie Haselnuss und Cashew geröstet werden. Selbst Erdnüsse gibt es als Bio-Drink. Püriert und mit Wasser versetzt, abgeseiht, mit etwas Salz abgeschmeckt – das ist das Ursprungsrezept. In Einzelfällen wird mit Süßungsmitteln wie Kokosblütenzucker verfeinert. Der Fettgehalt liegt – je nach Nussanteil – bei etwa 3 bis 4, der von Eiweiß bei unter 1 bis 2 Prozent.

Nussmilch schmeckt pur, eignet sich aber genauso gut zum Kochen und Backen und bringt dabei durchaus nussiges Aroma ins Essen. Kaffeegetränken verleihen Nussdrinks eine samtige Geschmacksnote.

Haselnüsse, Walnüsse, Cashews: Das steckt drin!

Cappuccino vegan

  • Pflanzenmilch für Cappuccino- oder Latte-Schäumchen trägt meist den Namenszusatz Barista.
  • Egal ob Soja, Hafer, Mandel, Kokos oder Mischungen, entscheidend ist ein hoher Proteingehalt, der aus Soja oder Zutaten wie Erbsenprotein stammen kann.
  • Schaumstabilisierend wirken in Bio-Drinks Gellan, Inulin, Tapiokastärke oder Johannisbrotkernmehl und Lecithine.
  • Tipp: Pflanzendrink vor dem Aufschäumen immer gut kühlen.
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Kommentare

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Gabriele Otto

Ich habe total auf Haferdrink umgestellt und ich vermisse die Kuhmilch überhaupt nicht .

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