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7 Fakten über Nahrungsergänzung

Nahrungsergänzung: Wer braucht sie? Was sollten wir beachten und warum sollten die Tabletten, Tropfen und Tonika bio sein?

Was genau sind eigentlich Nahrungsergänzungsmittel?

Das Gesetz definiert Nahrungsergänzungsmittel (NEM) als Lebensmittel, die Konzentrate „von Nährstoffen oder sonstigen Stoffen mit ernährungsspezifischer oder physiologischer Wirkung“ enthalten. Verkauft werden sie „in dosierter Form“, etwa als Kapseln, Tabletten oder Tropfen. Auf der Verpackung muss eine täglich empfohlene Verzehrsmenge stehen, die nicht überschritten werden sollte. Denn bei einigen Vitaminen oder Mineralstoffen kann eine Überdosis negative Folgen haben. Zuviel Magnesium etwa führt zu Durchfall, zuviel Vitamin D kann die Nieren schädigen. Gesetzliche Höchstwerte gibt es keine, nur Empfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung.

Wann ist eine Extradosis Vitamine & Co. nötig?

In bestimmten Fällen können Nahrungsergänzungsmittel nötig werden, sagt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): Frauen mit Kinderwunsch sollten Folsäure zu sich nehmen, Schwangere und Stillende auf Eisen und Jod achten und Veganer bräuchten eine Extradosis Vitamin B12. Für Babys und Menschen, die wenig nach draußen kommen, empfiehlt die DGE Vitamin D. Wer sich gesund und vollwertig ernähre, brauche keine Vitamin-Pillen. Wer einen Mangel vermute, sollte zuerst ein Blutbild vom Arzt erstellen lassen.

2,69 Milliarden

2,69 Milliarden Euro haben die Deutschen 2021 alleine in Apotheken für Nahrungsergänzungsmittel ausgegeben. Ein Drittel der Deutschen nimmt mindestens einmal die Woche NEM zu sich. 43 Prozent verzichten darauf.
Quellen: Iqvia, vzbv, BfR

Darum sollte Nahrungsergänzung bio sein

Viele Nahrungsergänzungsmittel bestehen aus synthetisch hergestellten Einzelsubstanzen. Produkte mit Bio-Siegel hingegen setzen auf natürliche Nährstoffe im Verbund, wodurch diese für den Körper besser verfügbar sein sollen. Vitamin C etwa kommt als Acerolakirschenpulver in die Pillen, B-Vitamine als Extrakt von Quinoa-Keimlingen. Für Nahrungsergänzungsmittel ohne Bio-Zertifizierung gelten im Bio-Laden extra Qualitätskriterien. Sie dürfen keine chemisch-synthetischen Süßstoffe, Konservierungs- und Aromastoffe enthalten, keine gehärteten Fette und Paraffine und keine gentechnisch veränderten Zutaten.

Warum Heilsversprechen verboten sind

Da Nahrungsergänzungsmittel als Lebensmittel eingestuft sind, dürfen die Hersteller keine Heilsversprechen geben. Deshalb sind Aussagen wie „hilft bei Schnupfen“ untersagt. Erlaubt sind wissenschaftlich belegte und von der EU-Behörde EFSA genehmigte, gesundheitsbezogene Aussagen, die Health Claims. So darf bei Produkten mit viel Zink und Vitamin C „unterstützt die normale Funktion des Immunsystems“ auf der Verpackung stehen. Anders als Arzneimittel brauchen Nahrungsergänzungsmittel keine Zulassung, auch prüft keine Behörde ihre Unbedenklichkeit.

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Steckten früher mehr Vitamine im Apfel?

Ein Blick in die einschlägigen Nährstofftabellen zeigt: Obst und Gemüse enthalten heute im Schnitt ebenso viele Vitamine und Mineralstoffe wie früher. Allerdings können die Werte zum Beispiel von Apfel zu Apfel stark schwanken, da der Gehalt von verschiedenen Faktoren wie Boden, Sorte, Standort, Klima, Düngung, Anbauart und Erntezeitpunkt abhängig ist. Wichtig: Auch durch falsches Lagern und Zubereiten gehen Nährstoffe verloren.

Darauf solltet ihr bei der Einnahme achten

Bestimmte Substanzen in Nahrungsergänzungsmitteln können die Wirkung von Arzneimitteln beeinflussen. So verstärken Glucosamine in Produkten für Gelenke die Wirkung bestimmter Blutverdünner und können so Blutungen verursachen. Calcium und Magnesium in hohen Konzentrationen eingenommen hemmen die Wirkung bestimmter Antibiotika. Das als Schönheitsvitamin beworbene Biotin kann Laboruntersuchungen, etwa von Schilddrüsenhormonen verfälschen und so zu unnötigen Behandlungen führen.

Produkte: Diese Nahrungsergänzungsmittel findet ihr im Bio-Laden

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