Bio-Wissen

Müsliriegel: Das Müsli für unterwegs

Handlich verpackt, lange haltbar, fix gefuttert: Müsliriegel sind der Snack für schnelle Energie. Was sie sonst noch können, lest ihr hier.

Zu den kuriosen Feiertagen der Welt zählt der US-amerikanische Tag des Müsliriegels. Keiner weiß, wer es geschafft hat, den 21. Januar zum National Granola Bar Day zu erheben. Unklar ist auch, wer den Müsliriegel erfunden hat. Denn da sind gleich zwei Amerikaner, die das für sich reklamieren. Feststeht: Irgendwann Mitte der 70er-Jahre war die Geburtsstunde des Granola Bar und nicht lange danach kam er in Deutschland als Müsliriegel auf den Markt.

Inzwischen sind die Zeiten vorbei, in denen Bio-Pioniere die Zutaten für Müsliriegel daheim in einer Wanne zusammenmischten. Längst wurde die Herstellung professionalisiert. Die Masse für die Müsliriegel besteht aus Haferflocken, -crispies oder -kernen, beinhalten Trockenfrüchte (etwa Cranberries), Nüsse (etwa Haselnüsse), Saaten und gelegentlich auch anderes Getreide wie Cornflakes, Reiscrispies, gepufften Amaranth oder Quinoa. Damit kein Müslibrei, sondern ein kerniger kompakter Müsliriegel zum Mitnehmen und Reinbeißen entsteht, werden die trockenen Zutaten mehr oder weniger grob gehackt und verknetet. Flüssige Süße wie Reissirup, Agavendicksaft oder Honig hält die Masse zusammen. Walzen formen sie zu einem Getreide-Frucht-Nuss-Teppich, der nur noch zu Riegeln geschnitten werden muss und dann verpackt wird. Backen ist nicht nötig, um das Ganze haltbar zu machen.

Woher kommt die Süße im Müsliriegel?

Herkömmliche Müsliriegel werden meist mit Glukose-Fruktose-Sirup oder mit Maltit gesüßt. Das sind aus Mais- oder Weizenstärke hergestellte Zucker oder Zuckeraustauschstoffe, die in einem aufwändigen technologischen Prozess entstanden, also im Gegensatz zu den Süßungsmitteln im Bio-Müsliriegel sehr stark verarbeitet sind.

Wer genau wissen will, wie viel Zucker ein Müsliriegel enthält, findet Orientierung bei den Nährstoffangaben auf der Verpackung. Und zwar unter: „Kohlenhydrate, davon Zucker“. Das ist der Zucker, der in Reissirup und Apfelsaftkonzentrat steckt genauso wie der in Honig oder Trockenfrüchten.

Müsliriegel liefern weniger Kalorien und weniger Fett als etwa Schokoriegel. Sie können, müssen aber nicht unbedingt weniger süß sein. Jedoch ein klarer Vorteil gegenüber anderen Süßigkeiten: Getreide und Trockenfrüchte enthalten komplexe Kohlenhydrate und Ballaststoffe, die dafür sorgen, dass Müsliriegel nicht nur schnell, sondern auch langanhaltender sättigen.

Was sind Hafer Bar, Flapjack und Co.?

Neuerdings tragen Müsliriegel schon mal hippe Namen wie Hafer Bar, Crispy Hafer Gigg oder Hafer Flapjack. Im Wesentlichen ist aber die Rezeptur gleich geblieben. Nur der aus England stammende Flapjack wird gebacken. Insgesamt hat sich die Welt der Müsliriegel enorm vergrößert. Nussriegel beinhalten oft Kokos, Hanfsamen, Cashew- oder Sonnenblumenkerne und liefern Kraftpakete an Protein. Auch Superfood wie Chia, Spirulina, Maca oder Leinsamen findet sich in den Rezepturen. Besondere Bedürfnisse wie glutenfrei, vegan oder Rohkost werden bedient. Sogar mit Gemüse sind manche süßen Schnitten inzwischen angereichert. Da kann auch schon mal Curry als Gewürz dabei sein, doch der Riegel bleibt trotzdem ein süßer.

Während die Hersteller der Bio-Versionen auf das eigene Aroma von Bio-Äpfeln, -Mandeln oder -Getreide vertrauen und allenfalls Bourbon-Vanille oder Zimt zur Rezeptur hinzufügen, um den Geschmack abzurunden, ist in den Zutatenlisten der herkömmlichen Müsliriegel oft „natürliches Aroma“ zu lesen.

Eine feste Definition von „Müsliriegel“ gibt es nicht, meistens bestehen sie aber aus „mindestens einem Vollkorngetreideprodukt“ und „mindestens einer Nicht-Getreidekomponente“.

Was ist der Unterschied zur Fruchtschnitte?

Die Geschwister des Müsliriegels heißen Fruchtschnitte, Getreide- oder Nussriegel. Bislang hat noch niemand spezielle Regeln für deren Zusammensetzung aufgestellt. Doch die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft DLG geht in ihren Prüfbestimmungen davon aus, dass Fruchtriegel überwiegend aus Fruchtkomponenten wie Trockenfrüchten oder Fruchtsäften bestehen sollten und Getreideriegel überwiegend aus Getreide oder Getreideprodukten. Beim Müsliriegel sollte demnach Vollkorngetreide die bedeutendste Zutat sein und zu Nussriegeln hat auch die DLG nichts Spezifisches notiert.

Rezepte mit Müsliriegel

  • Schichtdessert mit Müsliriegel und wenigen weiteren Zutaten: Man nehme für die erste Schicht: cremig gerührten Naturjoghurt, für die zweite Schicht zerbröselte Müsliriegel, für die dritte Schicht angetaute Tiefkühl-Beerenmischung. Das Ganze nochmal von vorne und zum Schluss Joghurt. Mit Beeren und ein paar frischen Minzblättern garnieren – fertig ist das Müsliriegel-Schicht-Dessert!
  • Müsliriegel selber machen: hier das Rezept für unseren Power-Riegel
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