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Müsli im Check

Welches Müsli ist wirklich gesund? Wie lagere ich es am besten? Und wer hat's erfunden? Antworten auf diese und weitere Fragen rund ums Müsli.

Angeblich haben die Hippies vor mehr als 50 Jahren auf dem Woodstock-Festival nicht nur ein neues Lebensgefühl entdeckt, sondern auch ein neues Leibgericht: das Müsli. Das kam in der Szene so gut an, dass selbige bald ihren Namen weg hatte: die „Müsli-Szene“. Logisch, dass Müsli prompt zum Programm der jungen Bio-Läden wurde, die sich ab den 1970ern gründeten. Heute gibt es, wie Fachleute ermittelt haben, in Bio-Läden unglaubliche 277 verschiedene Sorten Müsli.

Was kommt alles in ein gesundes Müsli?

Klassische Mischungen bestehen aus gedarrten und gedämpften Flocken von Hafer, Weizen, Dinkel, Roggen oder Gerste, relativ neu aus Urgetreide wie Emmer oder Einkorn. Hinzu kommen Nüsse, etwa Hasel- und Walnuss oder Mandeln und Ölsaaten wie Leinsamen, Sonnenblumenkerne, Chia- oder Hanfsamen. Mit frischem Obst ergibt das eine ausgezeichnete Nährstoffzusammensetzung, die lange satt hält.

Welche Müslis sind glutenfrei, low-carb oder high-protein?

Glutenfreie Müslis enthalten als Grundzutat die Fuchsschwanzgewächse Amaranth und Quinoa oder Spelzgetreide wie Hirse und Braunhirse oder das Knöterichgewächs Buchweizen oder Flocken aus Erdmandeln, die auch Chufa heißen. Derzeit angesagt sind Low-Carb- oder High-Protein-Müslis. Hier bringen Sojaflocken oder Lupine mehr Eiweiß und weniger Kohlenhydrate.

Ohne Zucker, glutenfrei oder für Genießer: 9 Müslis aus dem Bio-Laden

1. Das Ungesüßte, Schoko-Müsli von Allos. Hafer- und Weizenflocken mit Kakaonibs und -pulver, Zucker unter 2 Prozent

2. Krunchy Low Sugar, Very Berry von Barnhouse. Gebackener Hafer mit Beerenmix, Zucker unter 4 Prozent

3. Müzli Früchtezart, Dinkel von Bauckhof. Demeter, 70 Prozent Dinkel, 27 Prozent Frucht

4. Müsli-Basis Vielfalt von Bohlsener Mühle. Flocken, pur. Hafer, Dinkel, Gerste, Roggen, Buchweizen und Reis, ohne Zucker, Bioland

5. Happy Crunch, Sweet Home von Davert. Für Genießer, Vollkorn-Hafercrunch mit ganzen Haselnüssen und Zimt

6. Basen-Balance Müsli von Rapunzel. Basisch, fast ohne Getreide, mit Buchweizen und Erdmandel

7. Nussmus Crunchy Mandel von Rosengarten. Mandel&Crunch, mit 52 Prozent Mandeln, Crunchy ohne zusätzliches Fett gebacken

8. Müsli-Brei Hirse-Apfel von Spielberger. In Balance, Müsli nach Porridge-Art

9. 3-Korn Mandel-Müsli von Werz. Glutenfrei, Vollkornflocken aus Reis, Buchweizen und Hirse mit Mandeln und Rosinen

Warum der Zuckergehalt entscheidet, wie gesund ein Müsli ist

Der teils hohe Zuckergehalt von Müsli von 25 bis 35 Gramm Zucker auf 100 Gramm kann kritisch sein. Das bemängeln Verbraucherschützer immer wieder. Sogar in manchen Bio-Müslis ist viel Zucker. Doch der stammt meist von Trockenfrüchten wie Rosine, Aprikose, Apfel, Feige oder Bananenchips. Auch gefriergetrocknete Früchte wie Himbeere, Johannisbeere, Erdbeere oder Sauerkirsche kommen zum Zug. Solche natürlichen Zuckerquellen gelten als weniger kritisch als weißer Haushaltszucker, weil sie nicht chemisch aufbereitet sind und Nährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe oder Ballaststoffe mit sich bringen.

Bei Mischungen etwa mit Schokolade treiben Rohrzucker, Reis- oder Agavensirup den Zuckergehalt nach oben. Ebenso bei gebackenen, knusprigen Crunchys und Granolas. Trotzdem oder gerade deswegen sind Knuspermüslis als Süßigkeit sehr beliebt.

Gleichzeitig strengen sich viele Bio-Hersteller an, bewusst Zucker zu sparen. Beispielsweise mit dem Revival der Basismischungen, die teils nur Flocken und Ölsaaten enthalten. So kann jeder sein Müsli täglich anders zusammenstellen. Andere Hersteller reduzieren den Fruchtanteil und sparen dadurch Zucker. Ein Stück Entwicklung steckt in den neuen Crunchy-Müslis, die mit einem Zuckergehalt von unter vier Prozent glänzen. Wie das geht, bleibt leider vorerst Herstellergeheimnis.

Warum Müsli gesund ist

Ohne Zucker ist Müsli gesund. Seine Ballaststoffe machen satt, füttern eine gesunde Darmflora und stabilisieren den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel. Getreide, Nüsse, Saaten und Trockenfrüchte liefern lebenswichtige Nährstoffe: komplexe Kohlenhydrate, wertvolle Fette und Eiweiß, Vitamine, Mineralien und einige Antioxidantien.

Rezept für Hafer-Cranberry-Müsli selbst

In diesem feinen Müsli spielen Walnüsse, Birnen, Haferflocken und Cranberrys die Hauptrolle.

Hafer-Cranberry-Müsli

Müsli selber machen original nach Bircher

Der Schweizer Arzt Doktor Maximilian Bircher-Benner (1867–1939) gilt als Erfinder des Müslis. Für seine Patienten weichte er Haferflocken in kaltem Wasser über Nacht ein. Am Morgen kamen geriebener Apfel, Sahne, Zitronensaft und gehackte Haselnüsse dazu. Müslis sind schnell zubereitet und eignen sich als Frühstück, Zwischenmahlzeit, Kraftspender vor dem Sport oder zur Regeneration nach dem Training. Wer ohne Frühstück das Haus verlässt, findet im Müsli to go einen idealen Begleiter für die erste Pause. Sehr praktisch sind auch Müsliriegel. Sie sind das schnellste Müsli für unterwegs.

Warum Bio-Müsli besser ist

Die Zutaten für Bio-Müsli stammen aus ökologischem Landbau. Das hält Schadstoffe, etwa chemisch-synthetische Pestizide beim Getreide oder Konservierungsmittel bei den Trockenfrüchten, außen vor und schont die Umwelt.

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