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Lupinen: Warum wir mehr davon essen sollten

Die Samen von Lupinen sind Hülsenfrüchte, aber nur Süßlupinen sind essbar. Warum ihr sie unbedingt in euren Speiseplan integrieren solltet.

Lupinen sind doch giftig, oder?

Die Lupine ist eine Schönheit: Mit ihren spitzen blauen, weißen oder gelben Blütenständen zieht sie im Garten die Blicke auf sich. Trotzdem brachten ihr die natürlich enthaltenen Bitterstoffe schon früh die Bezeichnung ‚Wolfsbohne‘ (Lupus = der Wolf) ein. Diese Alkaloide machen die Urform der Lupine nicht nur ungenießbar, sondern sogar giftig. Dank züchterischer Höchstleistung können wir manche Lupinen heute trotzdem essen: Bei den sogenannten ‚Süßlupinen‘ liegt der Gehalt an Alkaloiden unter 0,05 Prozent.

Welche Lupinensamen eignen sich zum Verzehr?

Zwei Sorten sind heute wichtig: die blaue, schmalblättrige Lupine, die etwas geringere Erträge und eine weniger hochwertige Frucht hervorbringt, aber resistenter gegen einen in Europa grassierenden Pilzschädling – die Anthraknose – ist.

Die zweite Sorte ist die weiße großblättrige Lupine. Sie ist besonders eiweißreich. Vor allem Bio-Hersteller setzen auf die weißen Lupinensorten, auch weil aufgrund ihres dichten Wuchses auf dem Acker weniger Maßnahmen gegen Beikräuter notwendig sind.

Warum Lupinen als Lebensmittel super sind

Lupinen sind gesund - etwa gut fürs Blut, denn die Ballaststoffe in Lupinenkernen bringen den Cholesterinspiegel ins Lot. Überhaupt überzeugen die Nährwerte von Süßlupinenkernen:

Proteine

35 bis 45 Prozent Eiweiß, das fast alle Aminosäuren mitbringt, auf die der Körper angewiesen ist. Mit Getreide wie Dinkel oder Hafer kombiniert, ist die Lupine ein regelrechter Protein-Booster für die Muskeln.

Vitamine und Mineralstoffe

B-Vitamine sowie Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium, Kalium und Eisen liefert die Lupinenbohne ebenfalls. Kochen ist wichtig, das verbessert die Aufnahme der Nährstoffe, weil dann Phytinsäure und Lektine zersetzt werden. Noch besser ist, wenn fermentiert wird: Also, ran an den Lupinen-Tempeh!

Besser als Soja für Allergiker?

Eine Hoffnung hat sich nicht bewahrheitet: Lupine sei weniger riskant für Allergiker als die Sojabohne, dachte man anfangs. Mit zunehmender Verwendung stieg allerdings auch die Rate der nachgewiesenen Allergien – besonders häufig betroffen sind Personen mit bestehender Erdnuss-Allergie.

Wie isst man Lupinen?

Vor allem im vegetarisch-vegan-vollwertigen Bio-Sortiment fühlt sich das Böhnchen wohl: Die ganzen Bohnen finden sich trocken abgepackt oder eingekocht und eingelegt im Glas, etwa um als Eintopf oder Antipasti auf dem Teller zu landen. Auch zerkleinert gibt es sie, ideal als Zutat für eine Bolognese oder Lasagne, oder zermahlen zu Mehl.

Rezepte mit Lupinen, die wir lieben

Besonders smart macht sich die Hülsenfrucht in Brotaufstrichen verschiedenster Geschmacksrichtungen, in Fleischersatz, in veganer Wurst und in Lupinentofu oder -tempeh. Selbst Pasta, fermentierte Würzsoße oder Protein-Pulver profitiert von dem Extrazuschuss Lupineneiweiß. Last but not least präsentiert sich die geröstete Lupinenbohne auch als Kaffee-Alternative.

Lupinenprodukte, die uns überzeugen

Drei Produkte mit Lupinen, die wir spannend finden:

Warum Lupinen-Pflanzen gut für den Boden sind

Einserschüler ist die Lupine, ob bitter oder süß, hinsichtlich ihrer bodenverbessernden Eigenschaften: Die Wurzeln lockern den Boden. In Zusammenarbeit mit sogenannten Knöllchenbakterien sammelt die Lupine Stickstoff und bindet diesen im Boden. Das ist ideal für den anschließenden Anbau von stickstoffzehrenden Pflanzen, etwa Weizen. In Deutschland wurden in 2021 auf nahezu 29 Tausend Hektar Süßlupinen angebaut. 40 Prozent davon waren Bio-Lupinen. Zum Vergleich: Der deutsche Sojaanbau beanspruchte im gleichen Jahr etwa 34 Tausend Hektar.

Allerdings stößt die Bodenpflege der Lupine nicht überall auf Gegenliebe. In der Rhön etwa wird Lupinen-Wildwuchs auf Wiesen und Feldern durch ein Sonderkommando bekämpft. In Handarbeit werden die Leguminosen aus wilder Verbreitung gerodet, damit Struktur und Nährstoffprofil des Bodens erhalten bleiben. Denn nur so könnten die heimischen Pflanzen und die Landschaft bestehen, so die SoKo Lupine.

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