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7 Fakten über Laktoseintoleranz

Habt ihr euch schon gefragt, ob ihr Milch nicht vertragt? Wir helfen euch weiter.

1. Was ist Laktose?

Laktose ist ein natürlich vorkommender Zucker in Milchprodukten. Man bezeichnet ihn auch als Zweifachzucker, weil er aus zwei einzelnen Zuckerbausteinen besteht: Glukose und Galaktose.

2. Was bedeutet Laktose-Intoleranz?

Menschen mit Laktose-Intoleranz können Milchzucker nicht oder nur unvollständig verdauen. Sie haben wenige Stunden nach dem Verzehr milchzuckerhaltiger Speisen Verdauungsprobleme wie Blähungen oder Durchfall. Passen sie die Ernährung entsprechend an, können sie meist beschwerdefrei leben. In der Regel ist es nicht nötig, ganz auf Milchprodukte zu verzichten.

Die Unverträglichkeit gegen Milchzucker entsteht, wenn das Enzym Laktase nicht mehr ausreichend im Dünndarm vorhanden ist. Im Kindesalter wird es dort produziert, bei Erwachsenen nimmt diese Fähigkeit ab. Manchmal kann die Produktion auch infolge einer Darmerkrankung gestört sein.

Übrigens: Eine Milchzucker-Unverträglichkeit ist keine Allergie. Wer allergisch auf ein Milchprotein reagiert, der muss bereits Spuren davon aus dem Weg gehen.

3. Vom Verdacht auf Laktose-Intoleranz zur Diagnose

Wenn ihr den Verdacht habt, Milchzucker nicht zu vertragen, solltet ihr beobachten, ob die Beschwerden immer in den Stunden nach dem Verzehr von Milchprodukten auftauchen. Zur Diagnosestellung bieten Ärzt:innen einen Atemtest an. Steckt hinter den Beschwerden eine andere Darmerkrankung und wird diese behandelt, kann die Darmschleimhaut sich so weit erholen, dass sie wieder mehr Laktase bildet. Ansonsten hilft nur: Milchzucker möglichst meiden oder Laktase-Tabletten einnehmen.

„85 % der Erwachsenen in Deutschland vertragen Milch.“

Max-Rubner-Institut

Die meisten Menschen in Deutschland vertragen Milch

In Europa begann man vor etwa 9000 Jahren, Kuhmilch zu trinken. Eine Studie der University of Bristol zeigt: Die Genvariante, die dafür sorgt, dass man Milchzucker verträgt, scheint sich während Hungersnöten und Krankheitswellen etabliert zu haben.

4. Wie viel Milchzucker steckt in Joghurt?

Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) vertragen die meisten Betroffenen einer Milchzuckerunverträglichkeit durchaus zwölf Gramm Laktose auf einmal. Das entspricht etwa einem Glas Milch. Joghurt enthält drei bis vier Gramm Laktose pro 100 Gramm, Butter ca. 0,6 Gramm. Achtung: Cremig gerührte Joghurts enthalten oft zusätzlich Magermilchpulver, das nicht in der Zutatenliste steht. Sie haben dann einen höheren Laktosegehalt, erkennbar an der höheren Nährwertangabe für Zucker.

Laktosegehalt ausgewählter Lebensmittel (Gramm in 100 Gramm)

  • Milchschokolade: 9,5
  • Butterkeks: 5,3
  • Stutenmilch: 6,2
  • Ziegenmilch: 4,2
  • Dickmilch: 4,1
  • Buttermilch: 4
  • Schlagsahne: 3,3
  • Quark: 3,2
  • Ayran: 1,6

5. Was sind „laktosefreie“ Milchprodukte?

Milchprodukte dürfen als „laktosefrei“ beworben werden, wenn sie weniger als 0,1 Gramm Laktose pro 100 Gramm Milchprodukt enthalten. Für solche Produkte behandeln Molkereien die Milch mit dem Enzym Laktase, das aus Schimmelpilzen oder Hefen gewonnen wird. Bei Bio-Herstellung kommen keine gentechnisch veränderten Enzyme zum Einsatz. Laktase spaltet den Milchzucker in Galaktose und Traubenzucker (Glukose) auf.

6. Enthält Käse auch Milchzucker?

Beim Käsen sind Milchsäurebakterien aktiv, die Milchzucker während der Reifung als Nahrung nutzen. Lang gereifte Käse enthalten also wenig Laktose. Beim Einkauf lohnt der Blick auf die Nährwerttabelle: Ist der Kohlenhydratanteil niedriger als 0,1 Gramm, gilt Käse als laktosefrei und kann problemlos verzehrt werden. Ziegenmilch enthält von Natur aus weniger Laktose als Kuhmilch. Daher enthält Ziegenkäse von Anfang an weniger Laktose.

7. Wo steckt sonst noch Laktose drin?

Es gibt viele Lebensmittel, die auf den ersten Blick laktosefrei zu sein scheinen und doch Laktose enthalten. Denn Milchzucker wird gerne als Trägerstoff für Aromen oder als Bindemittel in verarbeiteten Lebensmitteln eingesetzt. Z.B. in Eis und Schokolade, in Fertiggerichten wie Tiefkühlpizzen, Instantsuppen, Desserts und Salatdressings. Wer Laktose nicht verträgt, sollte daher immer die Zutatenliste auf den Verpackungen aufmerksam lesen.

Extra-Tipp: Wer auf Milch verzichtet, kann seinen Bedarf an Kalzium über diese Lebensmittel decken

  • grünes Gemüse wie Brokkoli, Fenchel, Grünkohl, Lauch, Löwenzahn, Mangold und Spinat
  • Kräuter wie Basilikum, Bohnenkraut, Kresse, Kerbel, Rosmarin, Salbei, Thymian, Petersilie und Schnittlauch
  • alle Bohnensorten
  • Vollkornprodukte
  • Nüsse, Mandeln und Pistazien
  • Mohnsamen (extrem viel), Sesam, Sonnenblumenkerne
  • einige Mineralwässer
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