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Erfolgreicher Bio-Sojaanbau in Deutschland: Taifuns Engagement für Nachhaltigkeit

Der Anbau von Bio-Soja in Deutschland hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Unternehmen wie Taifun-Tofu fördern diesen Trend, um Importabhängigkeiten zu reduzieren und die Qualität ihrer Produkte zu sichern.

Bio-Soja aus deutschen Landen, frisch auf den Tisch? Das ist längst keine Utopie mehr. In den letzten Jahren haben Bio-Landwirt:innen insbesondere in Süddeutschland den Anbau von Sojabohnen erfolgreich etabliert. Dies trägt dazu bei, Importabhängigkeiten zu reduzieren und gentechnische Verunreinigungen zu vermeiden.

Bio-Sojaanbau in Deutschland – eine Erfolgsgeschichte

Der Sojaanbau in Deutschland hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Im Jahr 2024 wurden auf etwa 40.500 Hektar Sojabohnen angebaut, wobei die Erntemenge bei rund 131.800 Tonnen lag. Diese Entwicklung zeigt, dass der Anbau von Soja hierzulande erfolgreich etabliert wurde.

Neue eiweißreiche Sojasorte für den heimischen Anbau

Sojabohne Sorte „Todeka“

Im März 2024 hat das Bundessortenamt die Sojasorte „Todeka“ zugelassen, die speziell für die Tofuherstellung entwickelt wurde. Diese eiweißreiche Sorte entstand aus der Zusammenarbeit zwischen der Taifun-Tofu GmbH und der Universität Hohenheim. Mit „Todeka“ wird der heimische Sojaanbau weiter gefördert und die Qualität der Tofu-Produktion verbessert.

Zur Pressemitteilung von Taifun

Gentechnik gefährdet Bio-Branche

Die zunehmende Verbreitung von gentechnisch verändertem Soja, insbesondere aus Übersee, stellt eine Herausforderung für die Bio-Branche dar. Um sicherzustellen, dass ihre Produkte frei von Gentechnik sind, setzen Unternehmen wie Taifun-Tofu auf den Anbau von Bio-Soja in Europa. Dies ermöglicht eine bessere Kontrolle über die Anbau- und Verarbeitungsbedingungen und reduziert das Risiko von Verunreinigungen.

Den eigentlichen Anstoß gab damals jedoch der amerikanische Chemiegigant Monsanto mit seinem manipulierten Soja, das mit einem eingepflanzten Bakterien-Gen gegen das Totalherbizid „Round up“ desselben Herstellers widerstandsfähig gemacht wurde. Als einer der ersten erkannte Taifun Gründer und Geschäftsführer Wolfgang Heck, welch gefährliche Welle im Sommer 1996 auf den deutschen Naturkosthandel zurollte. 

„Wenn wir gentechnikfreie Lebensmittel garantieren wollen, müssen wir uns um die Erzeuger kümmern“

Taifun Tofu

Im konkreten Fall hieß das: Weg von den Importen aus Kanada, hin zu überschaubaren Strukturen. Zu anonym sind in Hecks Augen die Handelsbeziehungen über den großen Teich hinweg. Seine Horrorvision: Falls wirklich bei Anbau, Lagerung oder Transport einmal etwas schiefgehen sollte und eine gentechnische Verschmutzung in einem Bioprodukt aus Sojabohnen nachgewiesen würde, könnte man kaum nachvollziehen, wie es dazu kam.

Denn der Anteil von gentechnisch veränderten Sojabohnen aus den USA ist groß. Lag die transgene Ware 1996 noch bei 1,5 Prozent, so hatte sie ein Jahr später bereits 15 Prozent der US-Ernte erobert. Aktuelle Daten des US-Landwirtschaftsministeriums von 2024 beziffern den Anteil an gentechnisch veränderten Sorten auf über 90 Prozent.

Taifuns Strategie: Regionaler Bio-Sojaanbau​

Die Skepsis gegenüber den Importen richtet sich keineswegs gegen die früheren Lieferanten. „Natürlich gibt es in den USA und Kanada sehr gute Bio-Bauern“, betont Heck. Ihm geht es um die Struktur. Weil ein überschaubares Netz persönlicher Kontakte fehlt, haben die Taifun-Leute bei der Übersee-Ware ganz einfach Sorge, wie sich der Soja-Markt entwickelt. Schließlich wollen die Freiburger ihren Hinweis „ohne Gensoja“ auch langfristig aufs Etikett schreiben.

Durch die Umstellung hat das ganze Team mittlerweile einen viel direkteren Bezug zu dem Rohstoff. „Ich kann jetzt jederzeit aufs Feld gehen und mit den Bauern reden“, verdeutlicht Heck den entscheidenden Vorteil beim heimischen Anbau von Sojabohnen. Taifun-Tofu bezieht seine Sojabohnen von rund 150 Vertragslandwirten aus Deutschland, Österreich und Frankreich. Durch diese regionalen Partnerschaften werden lange Transportwege vermieden und die Qualität der Bohnen kann besser überwacht werden. Zudem fördert Taifun den ökologischen Sojaanbau in Europa, um die Unabhängigkeit von Importen zu erhöhen und die Nachhaltigkeit zu stärken.

Bio-Soja als Zukunftschance für Landwirte

Aber funktioniert das überhaupt – die kälteempfindliche Pflanze in Deutschland zu kultivieren? Inzwischen gilt das als gut möglich: Dank züchterischer Fortschritte, gezielter Sortenauswahl und Klimaanpassung wird Soja in immer mehr Regionen Deutschlands erfolgreich angebaut. Der Sojaanbau hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen – 2024 wurden laut Bundesinformationszentrum Landwirtschaft rund 40.500 Hektar Soja in Deutschland bestellt, ein erheblicher Teil davon in Süddeutschland.

Während der konventionelle Anbau mit schwankenden Weltmarktpreisen zu kämpfen hat, bietet Bio-Soja durch höhere Preise und transparente Lieferketten eine attraktive Perspektive. Die Hoffnungen des Soja-Förderrings und vieler Bio-Verarbeiter richten sich deshalb nach wie vor auf gentechnikfreie Bio-Bohnen. Verbraucherinnen sind bereit, für Qualität, Regionalität und Transparenz mehr zu zahlen – und Anbieter wie Taifun zahlen faire Preise, sodass sich der Anbau für Landwirtinnen lohnt.

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Soja erfolgreich anbauen: Darauf kommt es an

Zu kalt für das „Fleisch Asiens“ ist Deutschland jedenfalls nicht. Schließlich gibt es weltweit mehr als 3000 Sorten Sojabohnen, da ist praktisch für jedes Klima und jeden Boden eine dabei. Im Jahr 2024 wurden in Deutschland auf etwa 40.500 Hektar Sojabohnen angebaut, hauptsächlich in den wärmeren Regionen Süddeutschlands wie Bayern und Baden-Württemberg. Unter optimalen Bedingungen, beispielsweise in der Hildesheimer Börde, können Erträge von bis zu 3,9 Tonnen pro Hektar erzielt werden, was mit den Erträgen in den USA vergleichbar ist.

Und sonst keine Probleme? Doch, eine ausreichende Wasserzufuhr ist zum Beispiel das A und O. In Regionen mit ausreichender natürlicher Niederschlagsmenge, wie der Oberrheinebene, kann der Anbau ohne zusätzliche Bewässerung erfolgreich sein. 

Die steigende Nachfrage nach gentechnikfreiem Soja und regionalen Produkten bietet Landwirten in Deutschland attraktive Marktchancen. Unternehmen wie Taifun-Tofu arbeiten eng mit lokalen Landwirten zusammen und zahlen faire Preise, was den Anbau von Bio-Soja wirtschaftlich lohnenswert macht. Zudem ermöglicht der Austausch von Erfahrungen und Anbautechniken zwischen den Landwirten eine kontinuierliche Verbesserung der Anbaumethoden und trägt zur erfolgreichen Etablierung des Sojaanbaus in Deutschland bei.

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Herausforderungen im Bio-Sojaanbau meistern

Die Unkrautregulierung bleibt eine zentrale Herausforderung im ökologischen Sojaanbau in Deutschland. Neben der Auswahl des richtigen Saatguts und einer geeigneten Fruchtfolge sind vorbeugende Maßnahmen entscheidend, um den Unkrautdruck zu minimieren. Dazu zählen Zwischenfruchtanbau, Scheinsaat und das Abschleppen des Saatbetts vor der Aussaat. Nach dem Auflaufen der Sojapflanzen kann mechanische Unkrautbekämpfung durch Striegeln oder Hacken erfolgen, wobei der optimale Zeitpunkt und die Geräteeinstellungen sorgfältig gewählt werden müssen, um Pflanzenschäden zu vermeiden. 

Ein weiteres Anliegen ist die Qualitätssicherung bei der Ernte. Bei ungünstigen Witterungsbedingungen kann es zu Verschmutzungen der Sojabohnen kommen, insbesondere wenn Mähdrescher verwendet werden, die nicht speziell für Soja ausgelegt sind. Um diesem Problem zu begegnen, setzen einige Betriebe auf speziell angepasste Erntetechniken und -geräte, die eine schonende und saubere Ernte ermöglichen.

Die Zusammenarbeit zwischen Verarbeitern wie Taifun und europäischen Landwirten hat sich weiter intensiviert. Taifun bezieht mittlerweile alle Sojabohnen von Vertragslandwirten aus Deutschland, Österreich und Frankreich und fördert aktiv den ökologischen Sojaanbau in Europa. Dieses Engagement trägt dazu bei, die Abhängigkeit von Übersee-Importen zu reduzieren und die Nachhaltigkeit der Sojaproduktion zu erhöhen. 

Die Erfahrungen am Oberrhein stimmen weiterhin optimistisch. Zusammen mit den Projekten in der Gascogne und in Ungarn ist Taifun völlig unabhängig von Übersee-Importen. Mehr noch: „Wir könnten die europäische Ware auch anderen Sojaverarbeitern anbieten“, bestätigt Heck.

Gentechnik-Soja im Regal?

In der Europäischen Union unterliegen Lebensmittel und Futtermittel, die gentechnisch veränderte Organismen (GVO) enthalten oder aus solchen hergestellt wurden, einer Kennzeichnungspflicht. Diese Regelung ermöglicht es Verbraucherinnen und Verbrauchern, informierte Entscheidungen zu treffen. Allerdings gilt diese Kennzeichnungspflicht nicht für tierische Produkte wie Fleisch, Milch oder Eier von Tieren, die mit GVO-Futtermitteln gefüttert wurden. Daher können solche Produkte ohne Hinweis auf Gentechnik in den Handel gelangen.

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Um diese Kennzeichnungslücke zu schließen, wurde in Deutschland 2008 die freiwillige „Ohne Gentechnik“-Kennzeichnung eingeführt. Dieses Siegel ermöglicht es Herstellern, ihre Produkte als frei von Gentechnik zu deklarieren, sofern sie bestimmte Kriterien erfüllen. Verbraucherorganisationen wie Greenpeace setzen sich weiterhin für eine transparente Kennzeichnung und eine Reduktion des Einsatzes von Gentechnik in der Lebensmittelproduktion ein.

In der konventionellen Landwirtschaft gibt es sowohl Betriebe, die auf den Einsatz von Gentechnik verzichten, als auch solche, die GVO nutzen. Verbraucherinnen und Verbraucher, die Wert auf gentechnikfreie Produkte legen, können auf Bio-Siegel und die „Ohne Gentechnik“-Kennzeichnung achten, da der Einsatz von Gentechnik im ökologischen Landbau verboten ist. ​

FAQ: Häufige Fragen zu Bio-Soja in Deutschland

Wo wird Bio-Soja in Deutschland angebaut?

Hauptsächlich in Süddeutschland, etwa in Baden-Württemberg und Bayern. Doch auch nördlichere Regionen holen durch neue Sorten auf.

Wie viel Bio-Soja wird in Deutschland produziert?

2024 wurden laut BLE ca. 131.800 Tonnen Sojabohnen geerntet – ein Teil davon entfällt auf Bio-Anbau, exakte Zahlen variieren regional.

Ist deutsches Bio-Soja gentechnikfrei?

Ja, Bio-Soja unterliegt in Deutschland strengen Richtlinien und ist garantiert gentechnikfrei.

Wofür wird Bio-Soja in Deutschland verwendet?

Vor allem für die Herstellung von Tofu, Sojamilch oder als Futtermittel in der ökologischen Tierhaltung.

Warum ist regionales Bio-Soja nachhaltiger?

Es reduziert Transportemissionen, sichert Transparenz und schützt vor Verunreinigungen durch Gentechnik.

Dieser Artikel wurde von der Redaktion aktualisiert und ergänzt.

Veröffentlicht am - aktualisiert am 26.03.2025

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