Grundlage für ein gutes Bio-Müsli sind in erster Linie Getreideflocken. Alles darüber hinaus ist Geschmackssache. Doch die entscheidet!
11 Millionen Müslifans
So viele Personen in Deutschland aßen 2021 mindestens einmal pro Woche fertig zubereitetes Müsli. Tatsächlich muss die Zahl der Müslifans noch deutlich höher liegen. Denn da gibt es ja noch die große Gruppe der Selbermischer.
Müsli: Optimales Frühstück – ein Mythos?
Einfaches Müsli gilt als optimales Frühstück, weil es zahlreiche wichtige Nährstoffe liefert: Vollkorngetreide enthält komplexe Kohlenhydrate, die nachhaltig sättigen, und Ballaststoffe, die den Darm pflegen. Nüsse und Saaten stellen hochwertige ungesättigte Fettsäuren
bereit, Früchte ergänzen Vitamine und Mineralien.
Ungesund wird Müsli durch zugesetzten Zucker, Fett und einen höheren Verarbeitungsgrad der Zutaten.
Rezept für Frischkornbrei
Für eine Portion schrotet ihr drei Esslöffel Getreide, bedeckt sie mit Wasser und lasst den Brei über Nacht quellen. Am Morgen Zitronensaft und geriebenen Apfel untermischen. Wer mag, gibt etwas Sahne zu und süßt mit Honig. Obst und Nüsse toppen euren Frischkornbrei perfekt.
Warum mehr Nährstoffe im Müsli sind, wenn ihr es einweicht
Phytinsäure kommt in Getreide und Nüssen vor und hemmt die Aufnahme von Mineralien wie Eisen, Zink, Calcium und Magnesium. Einweichen, Keimen, Fermentieren und Kochen verringert den Gehalt an Phytinsäure. Wird geschrotetes oder geflocktes Getreide mindestens 30 Minuten in Wasser eingeweicht, wird Phytase aktiviert. Das Enzym baut Phytinsäure ab. Daher kommen mehr Mineralstoffe bei euch an.
Hafer-Müsli: Ist das Superfood glutenfrei?
Hafer enthält selbst kein Gluten, doch lässt sich der Kontakt mit glutenhaltigem Getreide kaum vermeiden. Glutenfreier Hafer wird von anderem Getreide getrennt und penibel analysiert. Glutenfreie Müslis gibt es u.a. von Bauck Mühle, Turtle, Govinda, P. Jentschura und der Naturkornmühle Werz. Hafer ist ein Superfood. Hafer liefert mehr ungesättigte Fettsäuren, Eiweiß, Mineralstoffe und Vitamine als andere Getreide. Spezielle Ballaststoffe im Hafer, die Beta-Glucane, binden Cholesterin. Das kann den Blutfettspiegel senken und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen mindern.
Müsli aus aller Welt: Tsampa, Kascha & Co.
Getreidebrei ist in vielen Ländern ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Tibeter mischen Tsampa, geröstete Gerste mit Tee und Butter, Mais verwandelt sich in Italien und Spanien in Polenta, Buchweizen in osteuropäischen Ländern in Kascha. In Zentralafrika werden Knollen wie Kassava oder Yams zu Brei gestampft.
Von wilden Saaten zum modernen Müsli
Die Urform des Müslis gab es schon vor 32 000 Jahren. Unsere Vorfahren erhitzten wilde Saaten auf heißen Steinen und machten sie dadurch genießbar. Die gerösteten Körner mahlten sie zwischen Steinen. In einem Gefäß aus Tierhäuten, in eng geflochtenen Körben oder später in Tonschalen mischten sie das grobe Mehl zusammen mit Wasser zu einem Brei. Brei ließ sich vergleichsweise einfach herstellen – seitdem die Menschen gelernt hatten, das Feuer für sich zu nutzen.
Getreidekörner und Flüssigkeit – an der grundlegenden Rezeptur hat sich nichts geändert. Doch das Müsli hatte viel Zeit, aus dem Urrezept heraus eine Vielzahl an Varianten zu entfalten. Da gibt es gebackene Crunchys und Granolas, luftige Pops oder Flakes aus Mais oder Dinkel, die an zarte Waffeln erinnern. Dazu die Klassiker schlechthin, die kernigen bis zarten Getreideflocken. Soll es zwischen den Zähnen knuspern, wird nur kurz Milch, Pflanzendrink oder Fruchtsaft darüber gegossen.
Bio-Müsli: Was nicht drin ist
Bio-Müslis unterscheiden sich von konventionellen Müslis vor allem durch Zutaten, die nicht drinstecken:
In Bio-Müsli stecken keine künstliche Aromen noch zugesetzte Vitamine drin, sie enthalten keine zugesetzten Antioxidantien oder Farbstoffe.
Bio-Lebensmittel wachsen ohne Kunstdünger und ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel. Das verhindert Rückstände von Pestiziden im Müsli und schont die Umwelt und die Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten.
Vorsicht vor verstecktem Zucker in Müslis
Müsli kann pro 100 Gramm bis zu zehn Stück Würfelzucker enthalten. Zuckerarmes Müsli enthält weniger als ein Gramm Zucker. Es lohnt sich, auf die Nährwertangaben zu achten.
Müsli mal herzhaft
Übrigens könnt ihr Müsli auch herzhaft löffeln: geschnippeltes Gemüse statt Obst dazu, Salz, Pfeffer, Sprossen oder Nüsse. Einfach mal ausprobieren!
Produkt-Tipps für besondere Bio-Müslis
Soll ein sämiger Brei zwischen Zunge und Gaumen zergehen, darf geschrotetes oder geflocktes Getreide mehrere Stunden, am besten über Nacht in Wasser einweichen – so entstehen Porridge, Overnight Oats, Bircher Müsli oder Frischkornbrei. Spontanfrühstücker rühren Porridge, Birchermüsli oder Frühstücksbrei mit heißem Pflanzendrink, Milch oder Wasser an und lassen das Ganze kurz quellen. Der Brei wird cremig, wenn ihn gemahlene Zutaten wie Buchweizen-, Erdmandel- oder Hirsemehl abbinden. Damit es nicht langweilig wird, bringen Getreide wie Amarant, Buchweizen, Dinkel, Emmer, Hafer oder Quinoa Abwechslung in die Schüsseln, ergänzt durch die Süße luft- oder gefriergetrockneter Früchte und Beeren, durch Saaten und Nüsse, Gewürze und gelegentlich auch Schokostückchen.
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