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Welche Algen kann man essen?

Wer Fisch mag, wird das „Gemüse aus dem Meer“ lieben. Für alle anderen gilt: probieren. Denn die Vorläufer unserer Landpflanzen begegnen uns immer öfter auf den Tellern. Ein Überblick.

Arame (Eisenia bicyclis)

Die Braunalgenart aus dem Pazifik wird meist in dünnen Streifen verkauft. Wer noch kein Meeresgemüse gegessen hat, kann gut mit dieser Sorte anfangen, sie hat eine angenehme Struktur und schmeckt mild bis leicht süßlich. Arame haben wie alle Braunalgen einen vergleichsweise hohen Jodgehalt. Und wie bei allen Algen sollte man auf Bio-Qualität achten, denn neben wertvollen Mineralstoffen wie Kalzium und Magnesium können sie auch Schadstoffe anreichern.

Eignet sich gut für Salate, ist zart bis knackig im Biss.

Dulse (Palmaria palmata)

Die Rotalge wird meist 5–30 Zentimeter groß. Ihrer Form wegen bezeichnet man frische Algen auch als Lappentang. Der ist fast purpur gefärbt, getrocknet immer noch schön rötlich und deshalb in vielen Algenmischungen ein farbenfroher Blickfang. Dulse ist keine „asiatische Alge“, sondern liebt die kühlen Meere bei Schottland, Irland, Frankreich oder Kanada. Sie schmeckt mild und leicht salzig, angeröstet erinnert Dulse an Nüsse, andere sagen an Schinken.

Für Suppen oder als Zugabe zu Gemüse. Ungekochte Dulseblätter sind ein beliebter Snack.

Hijiki (Sargassum fusiforme)

Das schwarze Seegras zählt zu den Braunalgen und ist eines der beliebtesten Appetithäppchen in Japan. Einjährige
Algen werden von Hand geerntet, getrocknet, gedämpft – dadurch bekommen sie ihre schwarze Farbe – und erneut
getrocknet. Hijiki enthält viel Jod, ist außerdem reich an Kalzium, Eisen und Magnesium. Sie erinnern von der Form an Arame, sind aber bissfester und schmecken typisch nach Meer, mit einem Hauch von Nuss-Aroma.

Die dünnen Fäden eine zeitlang einweichen und dann in ca. 20 Minuten gar kochen.

Nori (Porphyra-Arten)

Meist kommen diese Rotalgen aus Japan, sie zählen zu den bekanntesten und bei uns vermutlich beliebtesten Arten: Nori sind es, die Sushi zusammenhalten. Die typische „Blattform“ soll vor langer Zeit von japanischen Papiermachern
entwickelt worden sein. Dafür werden die Algen zerkleinert, in dünnen Schichten gepresst und anschließend getrocknet. Ihr Jodgehalt ist vergleichsweise niedrig. Nori schmeckt dezent mild, leicht nussig und muss nicht gekocht werden.

Nori-Algen werden geröstet, ungeröstet und als Flocken angeboten. Die sind gut geeignet als Salat-Topping.

Meeres-Spaghetti (Himanthalia elongata)

Die Braunalge ist im Atlantik von den Küsten Skandinaviens bis Portugal heimisch, kommt aber auch in der Nord- oder Ostsee vor. In Irland und Frankreich steht sie schon lange auf dem Speiseplan. Mit ihren bis zu drei Meter langen „Riemen“ macht sie ihrem Namen alle Ehre. Wie alle Braunalgen enthalten auch Meeres-Spaghetti viel Jod, sie schmecken mild, leicht würzig.

Einweichen und kurz kochen – manche essen sie auch gern roh. Bereichert mit ihrem Aussehen Nudel- und Gemüsegerichte.

Wakame (Undaria pinnatifida)

Ursprünglich wuchs die „asiatische Braunalge“ vor allem in Japan, Korea und China, inzwischen findet man sie in vielen Meeren, unter anderem vor Spanien. Hierzulande wird sie getrocknet angeboten, beim Einweichen entfalten sich die großen Blätter wieder. Sie ist weich bis knackig, schmeckt algentypisch nach Meer, dabei leicht süßlich. Ihr Jodgehalt ist relativ hoch. Verwendet man Wakame zum Kochen, kann man Salz sparen – das gilt übrigens für alle Rezepte mit Algen.

Besonders empfohlen zu Gurken und Hülsenfrüchten. Lecker auch gekocht und angeröstet.

Algen sind pflanzliche Jodlieferanten

Jod ist ein wichtiges Spurenelement. Wer keinen Fisch isst, kann mit Algen ausgleichen. Zu viel Jod kann aber auch ungünstig sein. Vor allem Braunalgen enthalten teilweise enorm viel davon. Manche gar so viel, dass sie hierzulande nicht als Lebensmittel, sondern nur als Badezusatz verkauft werden dürfen. Beachten Sie daher immer die Packungsinformationen zu den Jodgehalten und zur Zubereitung.

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